Wer sich für Parkett als Bodenbelag entscheidet, holt sich ein Stück Natur in die heimischen vier Wände. Neben all den positiven Eigenschaften, die ein Holzboden mit sich bringt, sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass sich ein Parkettboden im Laufe der Jahre in Farbe und Struktur verändert.
Warum verfärbt sich Holz?
Farbliche Veränderungen sind zu einem Großteil der Sonneneinstrahlung geschuldet. Das ist kein Schönheitsmakel, sondern ein natürlicher Prozess. Und das liegt am Lignin. Lignine – Hauptinhaltsstoffe von Holz - sind winzige Moleküle, die in pflanzlichen Zellwänden einlagern und für die Verholzung der Zellen sorgen. Durch die Lignine sind die Zellen vor dem Eindringen von Wasser geschützt, sie bewahren die Zellen außerdem vor dem Eindringen von Schädlingen und schützen vor UV-Strahlung.
Wird ein Baum gefällt, wird kein Lignin mehr in den Zellen gebildet und der natürliche Abbau beginnt. So kommt es im Laufe der Jahre auch bei Parkettböden zu Verfärbungen. Dieser Prozess kann durch eine Oberflächenbehandlung des Parketts, etwa durch Beizen oder Lackieren, zwar etwas aufgehalten werden, ganz stoppen lässt er sich jedoch nicht.
Verfärbungen je nach Holzart verschieden
Während helle Holzarten unter Sonneneinstrahlung meist nachdunkeln, neigen dunkle Holzarten dazu, aufzuhellen. Je nach Holzart lassen sich im Laufe der Zeit folgende farbliche Veränderungen feststellen:
Holzart | Veränderung |
Esche | dunkelt nach, leichter Gelbstich |
Buche | dunkelt nach, leichter Rotstich |
Bergahorn | dunkelt nach, deutlicher Gelbstich |
Kanadischer Ahorn | entwickelt goldenen Farbton |
Eiche | dunkelt leicht nach |
Kirsche | roter Farbton intensiviert sich |
Wenge | dunkelt leicht nach |
Nussbaum | goldener Farbton intensiviert sich |
Besonders deutlich werden die farblichen Veränderungen, wenn Möbel oder Teppiche Stellen auf dem Parkett verdecken, die starker Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Verschiebt man nach einigen Jahren das Möbelstück, zeigt die nun freiliegende Fläche eine andere Farbe als das restliche Parkett. Verhindern kann man das leider nicht, es sei denn, man betätigt sich regelmäßig im Möbelrücken. Einziger Trost: Die Farbunterschiede werden sich im Laufe der Zeit angleichen.
Als ultima ratio bleibt einem Parkettbodenbesitzer nur das Abschleifen des Parketts, nur so kann die ursprüngliche Optik des Parketts wiederhergestellt werden. Da das Abschleifen aber sehr aufwendig ist und auch nur begrenzt wiederholt werden kann, sollte es nur erfolgen, wenn die Verfärbungen sehr stark und sehr großflächig sind. Aber die Meisten, die sich für diesen natürlichen Bodenbelag entscheiden, werden wohl auch den Farbwandel zu schätzen wissen.