Egal ob Parkett, Fliesen oder Teppich – vielen Verbrauchern ist ein nachhaltiger Bodenbelag wichtig. Um die Nachhaltigkeit erkennbar zu machen, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Siegel. Doch welche Siegel sind überhaupt seriös und was genau sagen sie aus? Wir haben eine kleine Übersicht für Sie zusammengestellt.
Bei den Umweltsiegeln unterscheiden wir zwischen speziellen Siegeln für bestimmte Bodenarten und allgemeinen Siegeln. Schauen wir uns zunächst die allgemeinen Siegel an.
- Der Blaue Engel ist eines der ältesten Zeichen Deutschlands, es wurde 1978 von der Bundesregierung eingeführt. Es zeichnet umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen aus, darunter auch Bodenbeläge und Bodenverlegwerkstoffe. Im Gegensatz zu anderen Siegeln gelten die Prüfkriterien allerdings als recht locker.
- Das EU Ecolabel ist ein von allen Mitgliedsstaaten anerkanntes Umweltsiegel. Mit der sogenannten Umweltblume oder Euroblume gekennzeichnete Produkte werden resourcenschonender hergestellt und haben geringere Auswirkungen auf die Umwelt als vergleichbare Produkte. Zur Bewertung werden dabei nicht nur die Produktmerkmale berücksichtigt, sondern der gesamte Produktzyklus bewertet – von der Herstellung bis zur Entsorgung.
- Das Siegel Natureplus existiert seit 2002, der gleichnamige gemeinnützige Verein ist aus dem Zusammenschluss verschiedener Organisationen entstanden. Ausgezeichnet werden Produkte aus den Bereichen Bauen und Wohnen, dabei werden neben ökologischen auch soziale und ökonomische Kriterien berücksichtigt.
- Das Emicode-Siegel verfügt über verschiedene Siegelkategorien, die Verlegewerkstoffe und Bauprodukte von emissionsarm bis sehr emissionsarm einstufen. Das Siegel wird durch die Gev (Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegwerkstoffe, Klebestoffe und Bauprodukte e.V.) verliehen. Die Prüfkriterien sind streng, die Produkte dürfen nur von anerkannten Instituten in aufwändigen Verfahren getestet werden.
Natürlich gibt es noch viele weitere Siegel, die allgemein Produkte auszeichnen. Die oben genannten sind aber sicherlich die bekanntesten und gelten als vertrauenswürdig. Werfen wir nun einen Blick auf die speziellen Umweltzeichen für unterschiedliche Bodenbeläge.
Zertifizierungen für Parkettböden
Wenn es um Bodenbeläge aus Parkett geht, sind die die bekanntesten Label das FSC-Zertifikat und das PEFC-Label. Der Forest Stewardship Council (FSC) ist eine internationale Organisation, die ihr Siegel für Produkte vergibt, die aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Auch soziale und ökonomische Werte fließen in die Prüfung ein. Der Prüfkatalog besteht aus zehn Kriterien, die länderübergreifend angewendet werden.
Auch das Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) agiert international und zeichnet nachhaltige Waldbewirtschaftung aus. Wert gelegt wird dabei auf eine naturnahe Bewirtschaftung, bei der der Einsatz von Pestiziden vermieden werden soll.
Ausführliche Verbraucherinformationen bei Teppichböden
Beim Kauf eines Teppichbodens sollten Sie auf das GuT-Siegel achten. Dieses Siegel wird von der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichböden e.V. vergeben. Eine fünfstellige Prüfnummer belegt, dass der Teppich auf Schadstoffe geprüft wurde. Untersucht wird zudem die Recyclingfähigkeit des Bodenbelags. Mittlerweile ist das Siegel Bestandteil des PRODIS, einem Produkt-Informations-System für textile Bodenbeläge. Dieses System gibt Auskunft über Nutzungs- und Komfortklassen. Anhand einer Registriernummer können Verbraucher auf der PRODIS-Website weitere Informationen abrufen.
Der Deutsche Korkverband verleiht auch ein Gütesiegel – natürlich für Korkböden. Ausgezeichnet werden dabei die Böden, die zu mindestens 90 Prozent aus Naturkautusch hergestellt werden und ökologisch und gesundheitsverträglich produziert werden.
Diese Liste ließe sich sicherlich noch eine ganze Weile fortführen, aber zu viele Informationen sind auch nicht immer hilfreich. Wir haben uns daher auf die gängigsten Siegel beschränkt und Ihnen hoffentlich einen guten Überblick verschafft!