Im Außenbereich und in nassen Räumen haben bislang tropische Hölzer den Vorzug vor heimischen Holzarten erhalten. Der Grund: Tropenhölzer haben eine hohe Dichte und Härte, sie sind witterungsbeständig und widerstandsfähig gegenüber Pilzen und Schädlingen.
Heimische Hölzer wie Buche, Eiche, Fichte und Kiefer hingegen haben eine geringere Dauerhaftigkeitsklasse, sie sind nicht witterungsbeständig und können von Schädlingen und Pilzen angegriffen werden. Für den Außenbereich also ziemlich ungeeignet.
Wie wird Thermoholz hergestellt?
Durch thermische Modifikation können aber auch unsere heimischen Holzarten für den Einsatz im Außenbereich und in Nassräumen aufgerüstet werden. Und wie genau funktioniert das Ganze?
Bei der thermischen Modifikation wird das Holz Temperaturen zwischen 160°C und 250°C ausgesetzt. Damit das Holz nicht in Brand gerät, geschieht dies unter Sauerstoffentzug. Durch die Erhitzung werden im Holz Zersetzungsprozesse angestoßen. Einige Stoffe in den Zellwänden werden abgebaut, der pH-Wert des Holzes sinkt.
Farbe des Holzes verändert sich
Der künstliche Alterungsprozess bewirkt, dass das Holz reiß-, splitter- und biegefester wird. Die Dauerhaftigkeit wird erhöht, so dass das Holz beständig gegen Witterung, Pilz- und Schädlingsbefall ist. Ideale Voraussetzung also für den Einsatz im Nass- und Außenbereich.
Während der thermischen Modifikation ändert sich die Farbe des Holzes. Im Holz enthaltene Zuckermoleküle karamellisieren bei den hohen Temperaturen und färben das Holz braun. Dabei bleibt die natürliche Maserung des Holzes selbstverständlich erhalten.
Welche Holzarten eigenen sich zur Modifikation?
Grundsätzlich können alle heimischen Holzarten thermisch modifiziert werden. Am häufigsten wird dieses Verfahren bei Laubhölzern wie Ahorn, Buche, Birke, Eiche, Esche und Robinie sowie bei Nadelhölzern wie Fichte und Kiefer angewandt.
Wie lange hält Thermoholz?
Durch die thermische Behandlung des Holzes erhöht sich die Dauerhaftigkeitsklasse, Eschenholz etwa springt von Dauerhaftigkeitsklasse 5 auf die gleiche Klasse wie das Tropenholz Bangkirai, nämlich Dauerhaftigkeitsklasse 2. Thermoholz, das im Außenbereich verwendet wird, kann so eine Lebensdauer zwischen 15 und 25 Jahren erreichen.
Wie pflegt man Thermoholz?
Thermoholz ist zwar sehr robust, ganz ohne Pflege kommt es jedoch nicht aus. Der Aufwand hält sich aber in Grenzen. Durch den thermischen Prozess erhält das Holz eine besonders kräftige Farbe, leider bringt die Behandlung aber keine UV-Beständigkeit mit sich. So kann das Holz im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung vergrauen.
Hier können Öle Abhilfe schaffen. Im Handel sind spezielle Öle für Thermoholzdielen erhältlich, mit denen das Holz regelmäßig gepflegt werden sollte. Ansosnten benötigt Thermoholz keine spezielle Behandlung, eine normale Reinigung mit Wasser und Bürste ist völlig ausreichend.
Ist Thermoholz also eine gute Alternative zu Tropenhölzern für den Außen- und Nassbereich? Definitiv ja. Die Eigenschaften von Thermoholz stehen tropischen Hölzern in Nichts nach. Außerdem entfallen die langen Transportwege für Holz, das aus den Tropen importiert wird. In Sachen Nachhaltigkeit also ein deutlicher Pluspunkt für das Thermoholz.