Es ist ein denkbar ungleiches Duell: Mit Parkett auf der einen Seite und Laminat auf der anderen treten zwei Bodenbeläge gegeneinander an, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch stehen regelmäßig Eigentümer vor genau dieser Wahl. Mit dem nötigen Grundlagenwissen fällt die Entscheidung aber oft leichter als gedacht.
Verschiedene Ansprüche bei Parkett und Laminat
Während beim Parkettboden meist qualitative und ästhetische Ansprüche sowie ein authentisches Wohngefühl im Vordergrund der Entscheidung stehen, überwiegen beim Laminatboden eher praktische Gesichtspunkte wie die pflegeleichte Handhabung und der geringe Preis. Wer besonderen Wert auf Natürlichkeit legt, wird an Parkett nicht vorbeikommen. Hier gilt: Was das Auge sieht, ist so in der Natur gewachsen. Bei Laminat ist es dagegen eine bedruckte, in Kunstharz getränkte Dekorschicht, die auf eine Trägerplatte aus Holzfasern aufgebracht wird.
Die Zeiten in denen das auf den ersten Blick erkennbar war, sind aber längst vorbei. Durch verbesserte Herstellungsverfahren, hochauflösende Dekore und aufwendige Strukturprägungen sieht hochwertiges Laminat dem Vorbild aus Echtholz mittlerweile zum Verwechseln ähnlich – und stößt damit auch preislich teils in Parkett-Regionen vor. Der Unterschied: Wo bei Laminat mit etwa 25 Euro/qm das Limit erreicht ist, fangen die günstigsten Parkettböden gerade erst an.
Parkett: Mehr als nur ein Holzboden
Doch Geld und gutes Aussehen sind bekanntlich nicht alles. Kommen wir also zu den inneren Werten. Bei Parkett steht hier insbesondere ein weicheres, wärmeres Trittgefühl auf der Habenseite, da Parkett eine höhere Materialstärke als Laminat aufweist. Je nach Oberflächenbehandlung gilt Parkett außerdem als antistatisch, leicht zu reinigen, und sorgt für ein gesundes, ausgeglichenes Raumklima – Eigenschaften, die gerade Allergiker gern zu Parkett greifen lassen.
Einer der größten Vorteile von Parkett ist jedoch die Möglichkeit zur Renovierung. Ist Parkett nach jahrelangem Gebrauch unansehnlich geworden, lässt es sich abschleifen und neu versiegeln. Gerade Massivparkett gilt daher als Boden für die Ewigkeit. Im Gegensatz zu Fertigparkett sind die Verlegung und anschließende Versiegelung allerdings deutlich aufwendiger.
Laminat: Die unkomplizierte Alternative
Ganz anders liegt es bei Laminat: Durch einfache Klicksysteme ist das Verlegen auch für Laien kein Problem, und die geringe Aufbauhöhe ermöglicht dies häufig sogar auf dem alten Bodenbelag. In Verbindung mit den geringen Kosten ist Laminat daher gerade für Mieter eine interessante Option. Qualitativ hochwertiges Laminat ist durch seine Melaminharz-Beschichtung außerdem deutlich robuster als Parkett und eignet sich daher auch für stark beanspruchte Flächen sowie den gewerblichen Einsatz.
Ein weiterer Pluspunkt: Laminat ist nicht so pflegeintensiv wie Parkett. Regelmäßiges Wischen und der gelegentliche Einsatz von Laminatpflege reichen hier vollkommen aus. Renovieren lässt sich Laminat dagegen nicht. Laufstraßen, Kratzer oder Schleifspuren durch Möbel oder ungeschützte Stühle sind irreparabel und erfordern einen kompletten Austausch.
Parkett und Laminat mit Filzgleitern schützen
Wie bei allen Holzböden ist der Einsatz von Filzgleitern unter Möbeln, Stühlen und Tischen daher unerlässlich. Zu schnell ist es sonst passiert, dass tiefe Kratzer und Abnutzungsspuren um Sitzplätze herum den Boden unansehnlich machen. Gegenüber Laminat lässt sich Parkett zwar oftmals noch retten, allerdings auch hier nur unter erheblichen Kosten und Mühen.
Filzgleiter sind dagegen eine geringfügige und sinnvolle Investition in einen dauerhaft schönen Holzboden, egal ob Laminat oder Parkett. Auch die oft vormontierten Kunststoffgleiter bieten für Holzböden keinen ausreichenden Schutz und sollten daher durch Filzgleiter ersetzt werden. Denn für Laminat gilt wie für Parkett: Nur ein gepflegter Holzboden sorgt auch nach Jahren noch dafür, dass man die Kaufentscheidung zu keiner Sekunde bereut.