Geht es um Holz zu Einrichtungszwecken, fragen nur wenige nach den inneren Werten. Helligkeit, Farbe und eine schöne Maserung stehen im Vordergrund. Dabei macht es durchaus einen Unterschied, ob man auf Fichtenparkett oder Eichenparkett mit Pfennigabsatz entlangläuft. Doch welches Holz ist nun wie hart, und wie lässt sich die Härte von Parkett objektiv feststellen?
Holz gegen Stahlkugel: So wird die Härte bestimmt
Diese Fragen beschäftigten bereits vor über hundert Jahren den schwedischen Ingenieur Johan August Brinell. So entwickelte er im Jahr 1900 ein Prüfverfahren, um die Holzhärte nach festgelegten Messkriterien zu bestimmen und so vergleichbar zu machen. Eine Stahlkugel wurde mit genau definiertem Druck auf das Holz gepresst und die so entstandene Macke vermessen. Die gewonnenen Daten rechnete Brinell mittels einer Formel in einen Einzelwert um.
Der nach ihm benannte Brinell-Wert ist noch heute Messwert für Holzhärte und wird nach wie vor auf vergleichbare Weise ermittelt. Für die Bestimmung von Parketthärte wird beispielsweise eine Stahlkugel mehrmals durch ein Rohr fallen gelassen und ein Durchschnittswert der Schäden ermittelt. So haben Kunden einen Orientierungswert, welche Härte das jeweilige Parkett aufweist.
Parketthärten und wo man welches Holz einsetzt
Nadelholz weist beispielsweise eine geringere Härte auf als Laubhölzer. Parkett aus Fichte, Kiefer oder Lärche kommt nur auf einen Brinell-Wert von 12 bis 19, während Eiche, Buche oder Esche bei 32 – 41 HB (Härte nach Brinell) liegen. Ahorn, Birke oder Nussbaum bewegen sich mit 23 – 28 HB dazwischen, und Harthölzer wie Robinie oder Wenige kommen sogar auf Werte von bis zu 50 HB.
Mit diesem Wissen kann der Kunde entscheiden, wo er welches Parkett am besten einsetzt. Im Schlafzimmer oder wenig frequentierten Räumen ist auch Kiefer- oder Fichtenparkett problemlos möglich, während es im Wohnbereich mindestens Birken- oder Ahornparkett sein sollten. Für Diele und Flur Parkett ist besser, zu robustem Buchen- oder Eichenparkett zu greifen.
Weitere Werte für Holzqualität
Dass die Holzarten unterschiedlich hart sind, liegt vor allem an der Dichte ihrer Faserstruktur. Je dichter das Holz, desto härter. Nadelholz hat eine geringere Dichte und wiegt daher weniger, bricht leichter und brennt schneller als Laubholz. Mittlerweile gibt es viele weitere Prüfverfahren, mit denen unter anderem das Quell- und Schwindverhalten von Parkett, sowie die Zug-, Druck-, Biege- oder Scherfestigkeit von Holzarten bestimmt werden.
Ein wichtiger Wert für den Einsatz von Holzdielen und Gartenmöbeln im Außenbereich ist zudem die Dauerhaftigkeitsklasse. Sie wird nach DIN EN 350-2 festgelegt und gibt an, wie resistent das Holz gegen Feuchtigkeit, Schädlingsbefall und Pilze ist. Insbesondere Holzarten wie Teak, Bangkirai oder Robinie tun sich hier als besonders robust hervor.
Filz auf Parkett – wirksamer Schutz vor Beschädigungen
Unter dem Strich bleibt Holz jedoch immer ein organisches Naturprodukt, das gerade für oberflächliche Beschädigungen anfälliger ist als mineralische oder künstliche Bodenbeläge. Für Parkettböden gilt also generell, dass man auf das häufige Begehen mit schmutzigen Straßenschuhen, zu viel Feuchtigkeit und Möbelrücken verzichten sollte.
Wer sein Parkett schonen möchte, greift daher zu Filzpantoffeln, wischt den Boden nur nebelfeucht, und stattet Möbelfüße mit Filzgleitern aus. Im Besonderen gilt das für Stühle und Tische, die regelmäßig bewegt und belastet werden. Langfristig können diese auch auf robusten Parkettböden Kratzer, Macken oder Abriebspuren hinterlassen. Weiche Filzgleiter sind dagegen unbedenklich – denn mit einer Filzkugel wäre Brinell seinerzeit nicht weit gekommen.